5 Tipps für digitales Recruiting

Wie finden Unternehmen auf dem heutigen Arbeitsmarkt gut qualifizierte Arbeitskräfte? Diese Frage treibt Führungskräfte und Personalverantwortliche in Firmen aller Größe um. Zwar herrscht in Deutschland bisher kein flächendeckender Mangel an qualifiziertem Fachpersonal, jedoch sind einzelne Branchen und Regionen stark betroffen. Im Rahmen der jährlich durchgeführten Studie „Mittelstandsbarometer“ von Ernst & Young gaben 70% der 1.150 befragte Unternehmen an, es falle schwer oder sehr schwer, neue und ausreichend qualifizierte Mitarbeiter zu finden. Glücklicherweise sind Arbeitgeber dieser Situation nicht hilflos ausgeliefert, sondern können vielfältige Maßnahmen ergreifen, um auf dem Arbeitsmarkt gut sichtbar zu sein und Fachkräfte von sich zu überzeugen. Neben dem Aufbau der eigenen Arbeitgebermarke (Employer Branding) unterstützt ein digitalisiertes Recruiting die Personalgewinnung und entlastet dabei gleichzeitig die HR-Verantwortlichen. In den folgenden 5 Tipps fassen wir die wichtigsten Eckpunkte für den Aufbau oder die Weiterentwicklung eines erfolgreichen digitalen Recruitings zusammen.

 

1. Ansprechende und aussagekräftige Stellenanzeigen

Es mag trivial klingen, aber ansprechende und aussagekräftige Stellenanzeigen sind die halbe Miete. Gut qualifizierte BewerberInnen haben am heutigen Arbeitsmarkt häufig die Wahl zwischen mehreren Unternehmen. Der erste Eindruck ist daher enorm wichtig. Und dieser beginnt beim Lesen der Stellenanzeige. Ein modernes, übersichtliches Design ist ebenso entscheidend wie eine passende Tonalität sowie eine aussagekräftige Aufgaben- und Profilbeschreibung. Die Ansprache passend zur Zielgruppe und zur Unternehmenskultur zu wählen, sorgt von Beginn an für Authentizität. Suchen Sie beispielsweise vorwiegend Auszubildende, Trainees oder junge Fachkräfte, vermittelt das Duzen einen persönlicheren Eindruck.

 

2. Die richtige Zielgruppe am richtigen Ort

Jobportale wie StepStone, Monster oder Indeed sind die Klassiker bei Ausschreibungen von Stellen, jedoch längst nicht mehr die einzige Möglichkeit. Nur welche Plattform ist für Ihre Stellenanzeige die richtige? Das richtet sich danach, welche Zielgruppe Sie ansprechen möchten und wo diese nach Stellen sucht. Wollen Sie beispielsweise junge Nachwuchs- und Fachkräfte finden, lohnt sich ein Blick in soziale Medien. Auch berufliche Netzwerke wie XING oder LinkedIn bieten umfangreiche Möglichkeiten für Stellenanzeigen, die Sie gezielt einer bestimmten Personengruppe anzeigen lassen können. Für die Suche nach Auszubildenden oder Absolventen eignen sich zudem Azubi-Messen oder Absolventen-Tage an Berufs- und Hochschulen. Auf diesen „Mini-Messen“ können Sie sich häufig mit einem eigenen Unternehmensstand beteiligen, Ihre Benefits als Arbeitnehmer präsentieren und direkt mit jungen Talenten ins Gespräch kommen.

 

3. Moderner Bewerbungsprozess mit den richtigen Tools

Der erste Schritt ist getan, und Sie haben Bewerber erfolgreich auf sich aufmerksam gemacht. Nun heißt es, dranbleiben und mit einem nutzerfreundlichen Bewerbungsprozess überzeugen. Dieser beginnt mit einem Bewerbungsformular in zeitgemäßem Design und mit möglichst wenigen Einzelschritten. Nichts ist frustrierender als endlose Formulare, die beispielsweise Informationen aus dem Lebenslauf explizit abfragen. Das Smartphone ist das Medium Nr. 1 für die private Internetnutzung – entsprechend wichtig ist das responsive Design Ihrer Karriereseite. Bei mobilen Zugriffen müssen Oberfläche, Ladezeit und Funktionalität in gleicher Qualität gegeben sein wie in der Desktopansicht. Für einen möglichst schlanken und schnellen Prozess verzichten immer mehr Unternehmen auf das althergebrachte Anschreiben und verlangen nur noch Lebenslauf sowie Qualifikationsnachweise. Mit Sicherheit nimmt der Verzicht auf ein Anschreiben für BewerberInnen eine gewisse Einstiegshürde. Ob das für Sie eine Option ist, hängt davon ab, wie viel Wert Sie auf die schriftliche Vorstellung legen und wie genau Sie diese lesen.

Bei der Optimierung von Recruiting-Prozessen sowie für die einfache und schnelle Verwaltung von Bewerbungen ist ein Tool für das Bewerbungsmanagement hilfreich. Integriert in eine HR-Software oder als Zusatzlösung können HR-Verantwortliche Stellenanzeigen unkomplizierter verwalten, offene Bewerbungen einfacher verfolgen und Talente schneller einstellen. Insbesondere bei einem hohen Bewerbungsaufkommen sorgt eine passende Software für echte Entlastung bei HR-Verantwortlichen sowie Entscheidern und erleichtert eine professionelle Begleitung durch den Bewerbungsprozesse.

 

4. Kommunizieren und informieren

Stellen Sie eine persönliche Ansprechperson für Rückfragen bereit, die den gesamten Prozess begleitet – die Kontaktdaten zusammen mit einem Foto vermitteln Nähe. Eine transparente und zügige Kommunikation kann Ihnen viele Pluspunkte verschaffen. Kein Bewerber ist erfreut, wenn er nach einem Bewerbungsgespräch wochenlang auf Rückmeldung wartet. Nimmt der Auswahlprozess überdurchschnittlich viel Zeit in Anspruch – beispielsweise durch längere interne Abstimmungen oder Assessment Center - lohnt sich eine kurze Zwischeninformation an die Kandidaten, um den guten Eindruck fortzusetzen.

 

5. Arbeitgeberbewertungen

Laut einer repräsentativen Befragung des Digitalverbands Bitkom haben sich 47% der InternetnutzerInnen schon einmal online über Arbeitgeberbewertungen informiert – Tendenz steigend. Bei der Wahl des künftigen Arbeitgebers können Bewertungen eine beträchtliche Rolle spielen: 44% der Befragten, die sich online über einen Arbeitgeber informiert haben, gaben an, dass die Bewertungen ihre Entscheidung für einen Job-Wechsel beeinflusst hat. Höchste Zeit also, einen Blick auf Portale wie Kununu, meinChef oder glassdoor zu werfen und zu prüfen, ob Ihr Unternehmen dort bewertet wurde. Falls bereits Bewertungen abgegeben wurden, ist es sinnvoll, sich mit einem Arbeitgeber-Kommentar für positive Bewertungen zu bedanken und auf negative Eindrücke konstruktiv zu reagieren. Damit wirkt Ihr Unternehmen auf neue BewerberInnen automatisch ansprechbar und engagiert.

 

An den richtigen Stellen mit aussagekräftigen Anzeigen für die anzusprechende Zielgruppe sichtbar zu sein und den Bewerbungsprozess einfach und modern zu gestalten, sind die Basis für erfolgreiches digitales Recruiting. Kombiniert mit einer transparenten Kommunikation und persönlichen Begleitung während des Prozesses stehen die Chancen gut, Talente für Ihr Unternehmen zu gewinnen. Passende Tools wie eine HR-Software mit Recruiting-Funktionen, Karriereportale und Bewerbungsmanagementsysteme helfen Ihnen, die vielfältigen Aufgaben in der Fachkräftegewinnung möglichst einfach und zeitsparend zu bewältigen.

 

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